Grab.
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Durst heisst die Dame des Hauses. (Name v. d. Red. geän.) Ich komme auf Empfehlung ihrer sehr netten Freundin.
Gute Putzfrauen werden weitergereicht wie Geheimadressen guter Friseure oder Rechtsanwälte.
Mein Antrittsbesuch findet in strömendem Regen statt.
Guten Tag, guten Tag! Die Dame ist hochschwanger, direkt vor der Niederkunft. Ich werde als Sondereinsatzkommando benötigt.
Wo sind die Klaviere?
Man zeigt mir Räumlichkeiten und Putzschrank. Los geht´s.
Ich durchkämme die Räume. Eigenartig. Eigenartig. Dieser Geruch. Es riecht nach... nach....
ob das der Hund...?
Nein. Es ist nicht der Hund.
Kennen Sie den Geruch von Angstschweiss? Er kann Ihnen augenblicklich den Magen umdrehen.
Die Menschen, die dieses Haus bewohnen, sind unglücklich.
In den Ecken hockt irgend etwas Altes, Verstaubt-säuerlich Schlechtgelauntes. Eine Last, die die letzte Generation hier zurückgelassen hat.
Die Zimmer sind so dunkel, dass ich überlege, das nächste Mal einen Bauscheinwerfer mitzubringen. Die Gänge gerade so eng, dass man sich beengt fühlt. Alles ist zu klein.
Das Wohnzimmer nicht. Es ist durchaus spazioso. Aber - hier erlebt die depressive Atmosphäre ihren Höhepunkt. Das Zimmer ist so stockdunkel, dass ich über die Benutzung eines weissen Stocks nachdenke.
Draussen vor den Fenstern eine grüne Hölle Typ Friedhof. Kennen Sie dieses grüne Dämmerlicht unter Gräbern, wenn sie einen blätterüberdachten Friedhof mit altem Baumbestand besuchen?
Dieses grüne Dämmerlicht gleitet hinterhältig und schwächlich durch Querformatfenster ohne Stege.
Wer hier länger als fünfzehn Minuten sitzt, wird von einer Megadepression gewürgt. Die Dame wohnt hier seit Jahren.
Als sie mir die Summe baren Geldes für meine Dienste in die Hand drückt - verschämt, als wäre es ein Liebeslohn, begleitet sie ihre Schlussworte mit harscher Kritik - am gestreckten Zeigefinger: und da ist nicht sauber, - der Finger sticht in eine andere Ecke : und da ist nicht sauber.
In der Sache richtig. Aber - ja, genau, die studierte Putzfrau als solche kann diesen Ton nicht akzeptieren.
Ich versuche, sie noch einmal zu besuchen. Nächsten Montag. Sie braucht ja dringend Unterstützung und ich helfe gern.
Mein Körper legt ein Veto ein. Je näher der Termin rückt 13h 14h 14:30h, desto stärker werden meine Atembeschwerden, ich ringe nach Luft. Schweisausbruch.
Es geht nicht.
Ich greife zum Hörer und sage ab. Die Caritas wird eine Haushaltshilfe schicken.
Durst heisst die Dame des Hauses. (Name v. d. Red. geän.) Ich komme auf Empfehlung ihrer sehr netten Freundin.
Gute Putzfrauen werden weitergereicht wie Geheimadressen guter Friseure oder Rechtsanwälte.
Mein Antrittsbesuch findet in strömendem Regen statt.
Guten Tag, guten Tag! Die Dame ist hochschwanger, direkt vor der Niederkunft. Ich werde als Sondereinsatzkommando benötigt.
Wo sind die Klaviere?
Man zeigt mir Räumlichkeiten und Putzschrank. Los geht´s.
Ich durchkämme die Räume. Eigenartig. Eigenartig. Dieser Geruch. Es riecht nach... nach....
ob das der Hund...?
Nein. Es ist nicht der Hund.
Kennen Sie den Geruch von Angstschweiss? Er kann Ihnen augenblicklich den Magen umdrehen.
Die Menschen, die dieses Haus bewohnen, sind unglücklich.
In den Ecken hockt irgend etwas Altes, Verstaubt-säuerlich Schlechtgelauntes. Eine Last, die die letzte Generation hier zurückgelassen hat.
Die Zimmer sind so dunkel, dass ich überlege, das nächste Mal einen Bauscheinwerfer mitzubringen. Die Gänge gerade so eng, dass man sich beengt fühlt. Alles ist zu klein.
Das Wohnzimmer nicht. Es ist durchaus spazioso. Aber - hier erlebt die depressive Atmosphäre ihren Höhepunkt. Das Zimmer ist so stockdunkel, dass ich über die Benutzung eines weissen Stocks nachdenke.
Draussen vor den Fenstern eine grüne Hölle Typ Friedhof. Kennen Sie dieses grüne Dämmerlicht unter Gräbern, wenn sie einen blätterüberdachten Friedhof mit altem Baumbestand besuchen?
Dieses grüne Dämmerlicht gleitet hinterhältig und schwächlich durch Querformatfenster ohne Stege.
Wer hier länger als fünfzehn Minuten sitzt, wird von einer Megadepression gewürgt. Die Dame wohnt hier seit Jahren.
Als sie mir die Summe baren Geldes für meine Dienste in die Hand drückt - verschämt, als wäre es ein Liebeslohn, begleitet sie ihre Schlussworte mit harscher Kritik - am gestreckten Zeigefinger: und da ist nicht sauber, - der Finger sticht in eine andere Ecke : und da ist nicht sauber.
In der Sache richtig. Aber - ja, genau, die studierte Putzfrau als solche kann diesen Ton nicht akzeptieren.
Ich versuche, sie noch einmal zu besuchen. Nächsten Montag. Sie braucht ja dringend Unterstützung und ich helfe gern.
Mein Körper legt ein Veto ein. Je näher der Termin rückt 13h 14h 14:30h, desto stärker werden meine Atembeschwerden, ich ringe nach Luft. Schweisausbruch.
Es geht nicht.
Ich greife zum Hörer und sage ab. Die Caritas wird eine Haushaltshilfe schicken.
ausdemlebeneinerputzfrau - 19. Jul, 08:16