Der Göttergatte.
.
Die Dame des Hauses sucht verzweifelt eine Zugehfrau. Ihre Perle, mit der sie hochzufrieden ist, wird sie verlassen. Schon bald. Frau Schäufele möchte in ihre allgäuerische Heimat Allgäu zurück.
Und jetzt steht sie da, die Dame.
Am Telefon wirkt sich fröhlich. Sie möchte mich besichtigen. Sie ist der Typ Vorbesprecherin.
Ich reise an. Ein verträumtes Landhaus in einem zauberhaften kleinen Dorf, in dem sich die Füchse und Hasen "Gute Nacht!" sagen.
Wir besichtigen Raum um Raum. Ein Haus, das auf den Empfang von Gästen eingestellt ist.
Das Esszimmer erwartet eine Gesellschaft von zehn Personen.
Besorgt betrachte ich den Sauberkeitszustand aller Gegenstände. Die glänzenden Chrom- und Metalloberflächen zeigen nicht einmal die Ablagerung von fünf Staubkörnern.
Die Glattglaswand der Dusche ist hundertprozent tropfenfrei. Das heißt, die Dame des Hauses unterzieht sich direkt nach dem Duschen der schweißtreibenden Arbeit des Tropfencancellings. Dann ist die Dusche makellos und sie selbst reif für eine Dusche.
Es gibt in diesem Hause keine Zufälligkeiten. Das heißt, es gibt keine nur mal kurz abgelegten Gegenstände.
Das Büro des Gatten gleicht in seiner untadeligen Perfektion dem Büro von Klaus Barbie, mit auf Kante gelegten Papierstößen, alles korrektest rechtwinkelig ausgerichtet.
Die beiden BMWs vor dem Haus sind porentief rein. Kein Staubkorn wagt es, sich auf der hochglänzenden Metalliclackierung niederzulassen.
Die Dame des Hauses ermahnt mich immer wieder, mir die Lage der Gegenstände genau einzuprägen und nichts zu verschieben. Nichts zu verschieben bedeutet in diesem Falle nicht, Gegenstände zu vertauschen.
Nein, nein, Verschieben heißt, um 0,5 -0,8 cm verschoben stehen zu lassen. Ich werde in den Abstand Marcel Breuer Schwinger von der Tischkante im Eßzimmer eingewiesen. Ich merke mir die Stelle anhand des Musters im Teppichboden.
Immer wieder muss ich an den englischen Starfußballspieler denken, dessen Ordnungsneurose Thema der Yellow Press ist.
Mein Mann mag es nicht, wenn....beginnt die fröhliche Dame des Hauses jeden Satz, der mit der Unverrückbarkeit von Gegenständen beginnt. Mein Mann mag es nicht...
Häufig ist die Kehrseite von beruflich errzwungener Höchstleistung eine Zwangsperfektion im privaten Umfeld.
Im Schlafzimmer ein handgesteckter (Wackel-)kontakt im Kabel der Nachttischlampe.
Mich irritiert, dass bei all der gewünschten Perfektion der Kontakt nicht perfekt repariert wird.
"Mein Mann ärgert sich immer, wenn die Putzfrau den Kontakt beim Wischen wieder gelöst hat." Warum kümmert sich der Mann nicht um die Beseitigung des Ärgernisses, warum ärgert er sich Woche für Woche fort und fort? Ich fürchte, er ärgert sich, weil es ihm Spass macht, eine Nichtperfektion zu entdecken und zu beschimpfen.
Da stimmt was nicht.
Der Körperausdruck der Frau zeigt einen "eingezogenen Schwanz", will heißen, sie zieht ihr Gesäß ein, ein Zeichen von Problemen in der erotischen Kraft. Die Speisekammer voller Diätprogramm-Spezialnahrungsmittel. Hier hungert sich jemand runter, um den Wettlauf um die Perfektion der Wohnung nicht zu verlieren.
Ich werde hier Urlaubsvertretung machen - die Frau Schäufele wird, laut Anruf von gestern, nun doch nicht ins Allgäu ziehen, nimmt aber meinen Sondereinsatz als Gelegenheit für ihren Jahresurlaub.
Die Dame des Hauses sucht verzweifelt eine Zugehfrau. Ihre Perle, mit der sie hochzufrieden ist, wird sie verlassen. Schon bald. Frau Schäufele möchte in ihre allgäuerische Heimat Allgäu zurück.
Und jetzt steht sie da, die Dame.
Am Telefon wirkt sich fröhlich. Sie möchte mich besichtigen. Sie ist der Typ Vorbesprecherin.
Ich reise an. Ein verträumtes Landhaus in einem zauberhaften kleinen Dorf, in dem sich die Füchse und Hasen "Gute Nacht!" sagen.
Wir besichtigen Raum um Raum. Ein Haus, das auf den Empfang von Gästen eingestellt ist.
Das Esszimmer erwartet eine Gesellschaft von zehn Personen.
Besorgt betrachte ich den Sauberkeitszustand aller Gegenstände. Die glänzenden Chrom- und Metalloberflächen zeigen nicht einmal die Ablagerung von fünf Staubkörnern.
Die Glattglaswand der Dusche ist hundertprozent tropfenfrei. Das heißt, die Dame des Hauses unterzieht sich direkt nach dem Duschen der schweißtreibenden Arbeit des Tropfencancellings. Dann ist die Dusche makellos und sie selbst reif für eine Dusche.
Es gibt in diesem Hause keine Zufälligkeiten. Das heißt, es gibt keine nur mal kurz abgelegten Gegenstände.
Das Büro des Gatten gleicht in seiner untadeligen Perfektion dem Büro von Klaus Barbie, mit auf Kante gelegten Papierstößen, alles korrektest rechtwinkelig ausgerichtet.
Die beiden BMWs vor dem Haus sind porentief rein. Kein Staubkorn wagt es, sich auf der hochglänzenden Metalliclackierung niederzulassen.
Die Dame des Hauses ermahnt mich immer wieder, mir die Lage der Gegenstände genau einzuprägen und nichts zu verschieben. Nichts zu verschieben bedeutet in diesem Falle nicht, Gegenstände zu vertauschen.
Nein, nein, Verschieben heißt, um 0,5 -0,8 cm verschoben stehen zu lassen. Ich werde in den Abstand Marcel Breuer Schwinger von der Tischkante im Eßzimmer eingewiesen. Ich merke mir die Stelle anhand des Musters im Teppichboden.
Immer wieder muss ich an den englischen Starfußballspieler denken, dessen Ordnungsneurose Thema der Yellow Press ist.
Mein Mann mag es nicht, wenn....beginnt die fröhliche Dame des Hauses jeden Satz, der mit der Unverrückbarkeit von Gegenständen beginnt. Mein Mann mag es nicht...
Häufig ist die Kehrseite von beruflich errzwungener Höchstleistung eine Zwangsperfektion im privaten Umfeld.
Im Schlafzimmer ein handgesteckter (Wackel-)kontakt im Kabel der Nachttischlampe.
Mich irritiert, dass bei all der gewünschten Perfektion der Kontakt nicht perfekt repariert wird.
"Mein Mann ärgert sich immer, wenn die Putzfrau den Kontakt beim Wischen wieder gelöst hat." Warum kümmert sich der Mann nicht um die Beseitigung des Ärgernisses, warum ärgert er sich Woche für Woche fort und fort? Ich fürchte, er ärgert sich, weil es ihm Spass macht, eine Nichtperfektion zu entdecken und zu beschimpfen.
Da stimmt was nicht.
Der Körperausdruck der Frau zeigt einen "eingezogenen Schwanz", will heißen, sie zieht ihr Gesäß ein, ein Zeichen von Problemen in der erotischen Kraft. Die Speisekammer voller Diätprogramm-Spezialnahrungsmittel. Hier hungert sich jemand runter, um den Wettlauf um die Perfektion der Wohnung nicht zu verlieren.
Ich werde hier Urlaubsvertretung machen - die Frau Schäufele wird, laut Anruf von gestern, nun doch nicht ins Allgäu ziehen, nimmt aber meinen Sondereinsatz als Gelegenheit für ihren Jahresurlaub.
ausdemlebeneinerputzfrau - 20. Jul, 07:23